Lesachtaler Brot g.g.A.
Mühlenreiches Lesachtal
Das Lesachtal ist durch seinen Wasserreichtum auch als das „Tal der 100 Mühlen“ bekannt. Daher reicht die Tradition des Mahlens des Getreides bis ins 16. Jahrhundert zurück. Mit den Mühlen wurden nicht nur manuelle Tätigkeiten der Landwirtschaft durchgeführt, sondern vor allem Getreide für die Brotherstellung gemahlen. Brot war für die bäuerliche Bevölkerung ein wichtiger Energielieferant und hatte auch im christlich-religiösen Kontext einen hohen Stellenwert, was sich auch heute noch in dem bei jedem Lesachtaler Brotlaib auf der Oberseite vor dem Backen angebrachten Symbol des „Auge Gottes“ widerspiegelt. Diese Zeichen, die ungleichmäßige Wölbung sowie die Risse, die während des Backens entstehen, geben dem Lesachtaler Brot sein typisches Aussehen.
Gewachsen, gemahlen und gebacken im Lesachtal
Ausschlaggebend für das Lesachtaler Brot ist nicht das exakte Verhältnis von Roggen- zu Weizenmehl, das irgendwo zwischen ⅔ zu ⅓ und Hälfte-Hälfte schwankt, sondern dass das Getreide aus lokalem Anbau und lokaler Verarbeitung kommt. Das Mischungsverhältnis spiegelt sich auch in der Vielfalt der Rezepte wider: Ein Standardrezept gibt es nicht, innerhalb jeder Familie wurde das Wissen über Generationen weitergegeben und so backt jeder Hof ein leicht anderes Produkt. Nur Hefe hat nichts in diesem Brot verloren. Unabdingbar für den Backprozess – traditionellerweise im Holzbackofen – ist ein zuvor zeitaufwendig hergestellter Sauerteig. Das Natursauerteigbrot mit kernigem Biss und saftiger Krume wird ohne Konservierungsmittel hergestellt und ist mit dem Immateriellen UNESCO Kulturerbe und als Presidi Produkt der internationalen Slow Food Bewegung ausgezeichnet.
Lacon GmbH, Rohrbach